Mit der neuen Linie zur Vorbehandlung und kathodischen Tauchlackierung in einem neuen Gebäude ersetzt Volkswagen den ältesten Teil der Lackieranlage im Werk Pamplona. Da 50% der Beschichtungsqualität schon mit dem Auftrag des Grundlacks erzielt werden, entschied Volkswagen Navarra sich für die Zusammenarbeit mit Dürr. Der Anlagenbauer überzeugte mit seiner Kompetenz im Bereich Grundlack und durch zahlreiche Referenzen im spanischen Markt.
Das robuste Rotationstauchverfahren RoDip M ist das Herz der neuen Anlage und hat viele Vorteile: Durch die vollständige 360°-Drehbewegung der Fahrzeugkarosse im Becken benötigt RoDip keine Ein- und Auslaufschrägen. Das verkürzt das Tauchbecken erheblich. Neben dem geringeren Platzbedarf senkt das reduzierte Beckenvolumen auch den Material- und Energieverbrauch. Gleichzeitig bewirkt RoDip eine gleichmäßige Schichtdicke – auch an kritischen Punkten wie dem Schweller. Dies und der optimierte Prozess des Eintauchens, Flutens und Abtropfens bieten bestmöglichen Korrosionsschutz. Schließlich überzeugte den Kunden auch die einfache Wartung des Systems.
Das leistungsstarke Abscheidesystem EcoMultiCyclone gewährleistet eine hohe Qualität des Tauchbades. In einem kontinuierlichen Prozess trennt der EcoMultiCyclone Festpartikel aus dem Bad, wobei die gereinigte Flüssigkeit wieder in die Becken rückgeführt wird. Der Vorteil ist eine geringere Schmutzbelastung im Tauchbad und damit eine bessere Oberflächenqualität der Karosse. Zusätzlich werden weniger Chemikalien benötigt und die Badstandzeiten sind signifikant länger.
Eine weitere unterstützende Komponente der neuen Linie ist das innovative Konzept EcoDCMACS zur zielgenauen Strom- und Spannungsversorgung des KTL-Tauchbeckens. Das Besondere daran ist, dass eine modulare Anodensteuerung ein mit der Karosse mitlaufendes Spannungsprofil erzeugt. Dabei richtet sich die Energie gezielt und partiell auf die Karosse. Dies spart Energie und verbessert die Beschichtungsqualität.
Als Systemintegrator hat Dürr noch weitere Nebengewerke realisiert. Dazu zählen etwa der KTL-Trockner, die Arbeitsdecks, die externe Fördertechnik und die VE-Wasseraufbereitungsanlage.
Die Linie lackiert aktuell den VW-Polo mit einer Nettokapazität von 67 Karossen pro Stunde. Ausgelegt ist sie darüber hinaus für die Lackierung des Modells Touran und kann auf eine Nettokapazität von 75 Karossen pro Stunde erweitert werden.