Muschert + Gierse vertraute bei dieser neuen VBH/KTL-Anlage auf Dürr, da der Lohnbeschichter eine vergleichbare Lackierqualität wie dessen Kunden aus der Automobilindustrie vorweisen möchte. Dies gelingt durch eine Vorbehandlung und kathodische Tauchlackierung, die sich auf 15 Zonen erstreckt – also alles andere als ein Low-Cost-Prozess, wie sonst bei vergleichbaren Anlagen üblich. Die Anlage erstreckt sich über drei Ebenen mit Bestückung, Entnahme und Medienversorgung auf 0 Meter, der Aggregate-Ebene auf 4,3 Meter und der Anlagenebene auf 6 Meter. Hierfür wurden allein 360 Tonnen Stahlbau eingebracht.
Bei dem zu lackierenden Artikelspektrum handelt es sich zum Beispiel um Beschläge, Scharniere und sonstige Anbauteile. Diese werden von einem robusten und wartungsarmen Power & Free-Förderer an Stahlrahmen mit Aufhängevorrichtungen, den sogenannten Warenträgern, durch die Anlage gefördert. Dabei durchlaufen sie in der Vorbehandlung elf Zonen vom Schwallen über das Entfetten, Aktivieren, Phosphatieren und Passivieren bis zum mehrmaligen Spülen. Auch in den anschließenden vier Zonen der KTL lässt das Qualitätslevel keine Wünsche offen.
Das KTL-Tauchbecken mit einem Fassungsvermögen von 50 Kubikmetern besteht aus einem kompletten Kunststoffbecken aus Polypropylen mit einem Traggerüst aus Stahl. Anders als sonst wurde es als eine Transporteinheit, sprich als komplettes Becken, gefertigt und vor Ort platziert. Dadurch ist es extrem unempfindlich und gibt die Gewähr für eine lange Lebenszeit. Diesbezüglich wurden mit der 35 Jahre alten Vorgängeranlage – ebenfalls von Dürr – bereits Maßstäbe gesetzt.
Effiziente Projektabwicklung auch im Umgang mit sperrigen Teilen gehört für Dürr zum Alltag.
Auch auf Energieeffizienz und die Schonung der Ressourcen ist die Anlage ausgelegt. So wird die Restenergie aus dem KTL-Trockner von Dürr zur Bäderbeheizung wiederverwendet. Für saubere Luft in der Umgebung sorgt die thermische Abluftreinigung Ecopure® TAR. Und selbstverständlich ist die neue Anlage an das Produktionsplanungssystem von M+G, das auch Qualitätsdaten erfasst, angeschlossen.
Die Kapazität ist ausgelegt auf einen Durchsatz von 40 Warenträgern pro Stunde. Das entspricht einem Massendurchsatz von 13.800 Kilogramm pro Stunde bei einer Fördergeschwindigkeit von 1,7 Metern pro Minute.