Effiziente Minderung von Geruchsemissionen
26.02.2021
Oxidationsverfahren und katalytische Prozesse von Dürr eignen sich hervorragend für erfolgreiche Geruchsreduzierung
Mit einem breit aufgestellten Produktportfolio im Bereich Abluftreinigung ist Dürr weltweit erfolgreich. Ein wachsender Teilbereich davon befasst sich mit der Herausforderung, neben Schadstoffen auch Geruchsemissionen wirksam zu verringern – und dies über eine große Bandbreite an Industrien hinweg.
Die menschliche Nase verfügt über 30 Millionen Rezeptorzellen, um Gerüche wahrzunehmen und zu identifizieren und ist damit ein sehr feines und wichtiges Organ. Oftmals sind Gerüche mit Emotionen verknüpft. Gleichzeitig dienen Gerüche auch als Gefahrenindikatoren und unser Gehirn reagiert schnell beim Riechen von schadhaften Stoffen.
Gesetzliche Vorgaben rund um Geruchsemissionen
Die Geruchsschwelle ist bei Menschen sehr unterschiedlich und individuell ausgeprägt. Deshalb bedarf es Expertengruppen, die Gerüche bewerten und entsprechende Richtlinien zum korrekten Umgang mit Gerüchen erarbeiten.
Im Bundesimmissionsschutzgesetz, der TA Luft (Technische Anleitung zur Reinhaltung der Luft) sowie der Geruchsimmissions-Richtlinie (GIRL) werden bestimmte Anforderungen für Deutschland festgelegt. Allerdings gibt es international noch nicht überall flächendeckende Vorschriften. Häufig sind es Anwohnerbeschwerden, durch die Geruchsbelästigungen thematisiert werden. Unternehmen stehen daher vor der Herausforderung, die gesetzlichen Anforderungen zu erfüllen und zusätzlich eine geruchliche Beeinträchtigung der unmittelbaren Nachbarschaft zu vermeiden.
KAFFEE
- Freisetzung von mehr als 800 flüchtigen Substanzen bei der Röstung
- Stark schwankende Betriebsparameter
- NOx-Emissionen
Wir erkennen, dass sensibler auf Gerüche reagiert wird. Das liegt zum einen an einer zunehmend umwelt- und gesundheitsorientierten Lebensweise, wie auch am Heranwachsen von Siedlungsgebieten an Industriegebiete durch eine fortschreitende Urbanisierung.
Magnus Morsch, Global Customer Director im Bereich der Umwelttechnik bei Dürr
Minderung von Schadstoffen sowie Geruchsemissionen
Bei der Abluftreinigung werden umweltschädliche Stoffe, die bei industriellen Prozessen entstehen, vor Abgabe in die Atmosphäre eliminiert. In bestimmten Prozessen treten zusätzlich geruchsintensive Verfahrensschritte auf, beispielsweise beim Rösten von Kaffee, der Verarbeitung von Kakao bis hin zur Futtermittelherstellung. Eine derartige produkttypische Geruchsimmission kann für Anwohner und Mitarbeiter auf Dauer belastend sein. Gerüche, die in anderen Industrien, beispielsweise bei der Gummiherstellung, entstehen, sind in unserem Gehirn sehr oft mit krankmachenden Stoffen verknüpft. Eine Geruchsminimierung zusätzlich zur Abluftreinigung ist in diesem Fall besonders wichtig.
PFLANZENÖL
- Freisetzung von VOCs, Hexan, anorganischen Geruchsstoffen
- Nicht-thermische Abluftreinigungsverfahren nur bedingt geeignet
Maßgeschneiderte Lösungen von Dürr
Für Unternehmen aus den betroffenen Industrien bietet Dürr innerhalb der Umwelttechniksparte für die Vermeidung von Geruchsemissionen maßgeschneiderte Lösungen an. Schon bei der Planung der Abluftreinigungsanlage werden die relevanten Emissionsquellen erfasst und zusammengeführt. Danach wird aus dem breit aufgestellten Produktportfolio das optimale → Abluftreinigungsverfahren ausgewählt. Durch Individualisierung der Abluftreinigungstechnik auf die jeweiligen prozessspezifischen Besonderheiten des Kunden wird ein bestmögliches Ergebnis erzielt. Häufig beinhaltet das ausgewählte Verfahrenskonzept besonders energieeffiziente Oxidationsverfahren wie z. B. die → regenerativ-thermische Oxidation (RTO) oder auch → katalytische Verfahren. Durch individuelle Anpassung der Abluftreinigungsprozesse und eventuelle zusätzliche Vor- bzw. Nachbehandlungsschritte werden nicht nur technisch, sondern auch wirtschaftlich die besten Ergebnisse erzielt.
RTO-Anlagen arbeiten mit dem regenerativen Wärmetauscherprinzip. Dürr verfügt über ein breites Spektrum an unterschiedlichen RTO-Technologien. Dies beinhaltet klassische RTO-Typen mit Brenner und Brennkammer, wie auch flammenlose Einzelbett-Anlagen, die dank elektrischer Beheizung einen CO2-neutralen Betrieb ermöglichen. Die effiziente Abreinigung von Geruchs- und Schadstoffen wird durch Betriebstemperaturen von über 800°C sichergestellt. Auch die Verweilzeit, das gewählte Reinigungskonzept der Anlage sowie die Anordnung der einzelnen Verfahrensschritte und die Werkstoffauswahl beeinflussen die Abreinigung.
KAKAO
- Vielzahl an Emissionsquellen bei der Kakao-Verarbeitung
- Korrosive und kondensierende Abluftinhaltsstoffe
GUMMI-PRODUKTE
- Freisetzung von VOCs, hochsiedenden Kohlenwasserstoffen, siliziumorganischen Verbindungen
- Staub-/Partikel-/Aerosol-Frachten
So kommt Magnus Morsch, Global Customer Director im Bereich der Umwelttechnik bei Dürr, zu folgendem Fazit:
Die am 16. Dezember 2020 vom deutschen Kabinett verabschiedete Novelle der TA Luft unterstreicht die herausragende Eignung thermischer Verfahren. Als weltweit führender Anbieter von Abluftreinigungsanlagen versteht es Dürr, Schadstoffe und Geruchsemissionen effizient zu minimieren und damit die nachhaltige Einhaltung gesetzlicher Vorgaben zu gewährleisten.